Der gebürtige West-Berliner Rainer Just arbeitete seit 1980 in der Versöhnungsgemeinde in der Bernauer Straße in West-Berlin. Sein Arbeitsplatz lag direkt an der Mauer: Das Dokumentationszentrum der Gedenkstätte Berliner Mauer war das 1965 eröffnete Gemeindehaus. Nach dem Fall der Berliner Mauer setzte sich auch Rainer Just für den Erhalt der Mauer als Denkmal ein.
Rainer Just, Auszug aus dem Zeitzeugeninterview vom 11.6.2021, Interviewerin: Sarah Bornhorst
Die Teilung der Stadt soll überwunden werden und die Berliner Mauer so schnell wie möglich verschwinden. In der Bernauer Straße setzt sich allerdings eine Gruppe um Manfred Fischer, Pfarrer der Versöhnungsgemeinde, dafür ein, ein Stück der Grenzanlagen als Denkmal zu bewahren. Es soll für die Zukunft zur Erinnerung an die Mauer und die Konsequenzen dieser Grenze für die Menschen und die Stadt zur Verfügung stehen.
Im Sommer 1990, kurz vor dem 29. Jahrestag des Mauerbaus, stellen die Initiatorinnen und Initiatoren auf dem Gelände an der Bernauer Straße eine Hinweistafel mit folgender Inschrift auf:
„Achtung! Achtung!
Liebe Mauerspechte, bitte ‚klopfen‘ Sie nicht an diesem Mauerstück. …. Helfen Sie mit, gerade auch den Opfern dieser Grenze eine authentische und würdige Gedenkstätte zu bewahren.“